Zur diesjährigen Fachtagung „Forschen, bauen, sichtbar werden! Warum brauchen wir Kinder und Jugendliche als aktive Gestalter*innen in einer zukunftsfähigen Gesellschaft?“ wollen wir all jene einladen, die entweder selbst neugierig sind, gerne Spuren hinterlassen und sich kreativ betätigen, oder andere dazu verleiten und inspirieren wollen.
Neben einem spannenden Vortrag von Anke M. Leitzgen zum Fachtagungsthema gibt es dieses Mal viele Angebote, um selbst zu tüfteln, zu basteln und zu werken.
Ein verspieltes Rahmenprogramm für Kinder und Jugendliche begleitet unsere Fachtagung.
der vortrag
Forschen, bauen, sichtbar werden!
Warum brauchen wir Kinder und Jugendliche als aktive Gestalter*innen in einer zukunftsfähigen Gesellschaft?
Vortrag: Anke M. Leitzgen
Als Gesellschaft liegen große und herausfordernde Aufgaben vor uns. Die Konsequenzen unserer Entscheidungen und Handlungen betreffen dabei vor allem diejenigen, die heute noch jung sind. Die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an der Entwicklung von Skills, die wir in Zukunft brauchen, ist daher kein „Nice to have“, sondern notwendig, wenn wir den vor uns liegenden Herausforderungen erfolgreich begegnen wollen.
Anke M. Leitzgen spricht darüber, wie wir an Orten der Kultur (Museen, Stadtteilbibliotheken, Bürgerzentren oder auch in der offenen Kinder- und Jugendarbeit), sowie in Kindergarten und Schule mit crossmedialen Werkzeugen und partizipativen Strategien neue Erfahrungsmöglichkeiten zu wichtigen Themen wie Klima, Biodiversität oder Ernährung anbieten und damit die Türen zu mehr Solidarität und Gemeinsinn öffnen können. Eine solche „Community Education“, die zunächst bei den Kindern und Jugendlichen ansetzt, ist ein wirksamer Schlüssel, um schließlich die Bewohner*innen aller Generationen eines Quartiers in eine Gemeinschaft zu verwandeln, die sich auf den Weg macht, mutig und beherzt Veränderungen anzupacken.
Die Referentin Anke M. Leitzgen hat die letzten 18 Jahre damit verbracht, Dinge zu entwerfen, die Neugier und Fantasie anregen, die Lust am Forschen befeuern und sich die Welt zu eigen zu machen. In ihrem Impuls lädt sie zum Schulterblick ein und stellt interessante Ergebnisse vor. Alle gezeigten Materialien laden zum spielerischen Erforschen, fantasievollen Ausprobieren und zur kooperativen zwischenmenschlichen Interaktion ein.
Sie ist Lern-Designerin, Sachbuchautorin für Kinder und Gründerin von tinkerbrain, einem Institut für Lerndesign und Bildungsinitiativen. Mit einem interdisziplinären Team entwickelt sie partizipative Projekte mit den Themenschwerpunkten Forschung, MINT, Baukultur und Stadtplanung, die aus Apps, Websites und Büchern bestehen. Dabei geht es immer darum, Kindern und Jugendlichen und allen, die mit ihnen arbeiten, Inspiration, praktisches Wissen und gute Werkzeuge für eine moderne Lernwelt in die Hand zu geben. Die Ergebnisse haben viele Preise und Auszeichnungen erhalten. Zwei Mal wurde Anke M. Leitzgen für den Jugendliteraturpreis nominiert. 2018 erhielt ihr Team den Dieter-Baacke-„Sonderpreis für Kinderrechte in der digitalen Welt“ für die App #stadtsache.
DIE Workshops
Es können zwei Workshops gebucht werden.
Für den Fall einer Überbelegung, bitten wir Sie, bei der Anmeldung einen Alternativworkshop anzugeben!
Bei der Ankunft erfahren Sie Ort und Zeit Ihrer Workshops.
#stadtsache mit Anke M. Leitzgen
Nach einem kurzen Impuls zu den Möglichkeiten, wie die App #stadtsache für eigene Bildungs- und Beteiligungsprojekte eingesetzt werden kann, probieren die Teilnehmenden die App aus.
Themen sind Stadterkundungen, Schnitzeljagden, Beteiligungsprojekte und das Aufsetzen einer Bildungslandschaft 4.0.
Interessant für alle, die mit Menschen zwischen 4 und 99 Jahren arbeiten und ihnen spannende crossmediale Projekte anbieten möchten.
Link: stadtsache.de
#digiclass mit Vera Herberholt
Sie ist Projekt-Koordinatorin bei tinkerbrain – Institut für Bildungsinitiativen. Sie leitet Workshops und bildet als App-Trainerin der tinkerbrain-Apps #stadtsache und #digiclass Multiplikator*innen, für die Bereiche Jugendarbeit, Kultur, Stadtplanung und Schule aus.
Nach einem kurzen Impuls zu den Möglichkeiten, wie die App #digiclasse für eigene Bildungs- und Beteiligungsprojekte eingesetzt werden kann, probieren die Teilnehmenden die App ganz praktisch aus.
Link: digiclass-lab.de
Farbe braucht die Stadt – Graffiti mit Nina Drabek
Neben ihrer mehrjährigen Tätigkeit im Jugendbereich konnte sie im Rahmen ihrer Masterarbeit einen Einblick in die österreichische Graffitiszene und die Hintergründe der Sprayer*innen erhalten. Ihr Interesse liegt besonders in der Erarbeitung von Partizipationsmöglichkeiten, welche immer einen geschlechterreflektierten Ansatz besitzen.
Im Zuge des Graffiti-Workshops können sich Interessierte in der Gestaltung mit der Sprühdose ausprobieren.
Hoch hinaus – Drachenbau mit Darvishi Darvish
Herbstzeit ist auch Drachenbauzeit und so basteln wir hier bunte und originelle Drachen wie in Afghanistan. Das Drachenspiel „Gudy Paran Bazy“ war in Kabul eine beliebte Freizeitbeschäftigung von Jung und Alt. Es verwandelte den Himmel in ein buntes und beeindruckendes Farbenspiel.
Mit der Machtübernahme der Taliban könnte das Drachenspiel leider wieder ein jähes Ende nehmen. Darum wollen wir bei unserer Fachtagung auch ein Zeichen für Frieden und Freiheit setzen.
Hör mal, wer da hämmert mit Martin Obendrauf
Er arbeitet als Sozialarbeiter in einer Holzwerkstatt für Jugendliche. Upcycling und Nachhaltigkeit sind dem Holzliebhaber und Tischlermeister bei seiner Tätigkeit besonders wichtig.
In diesem Workshop bekommen die Teilnehmenden eine kurze Einführung in die Holzbearbeitung. Zudem wird gezeigt, wie man die Spiele mit Beteiligung der Kinder und Jugendlichen bauen kann. Verwendet werden Holz und alte Obstkisten. Alle Teilnehmenden bauen ein Spiel zum Mitnehmen.
Kunst ohne Dach mit Ulli Lang
Ulli Lang ist freischaffende bildende Künstlerin und Kulturanthropologin.
In diesem Workshop hinterlassen wir einen künstlerischen Fußabdruck unter freiem Himmel. Gemeinsam loten wir die Möglichkeiten des städtischen Raums aus und lassen uns von der Umgebung inspirieren. Wir gestalten aus den vorhandenen und gefundenen Materialien ein Objekt, das unsere Ideen und Visionen widerspiegelt und setzen kleine Interventionen an Orten, denen wir im Alltag kaum Beachtung schenken.
Schrotty und Engy – aus Alt mach Neu mit Alessa Köck
Wenn ein Gegenstand kaputt geht oder keine Funktion mehr hat, ist es dann wirklich immer notwendig, diesen zu entsorgen und etwas Neues zu kaufen? Mit etwas Einfallsreichtum, tollen Tricks und eurer Kreativität wird ganz schnell aus „Alt“ wieder „Neu“. So wird aus einem alten T-Shirt und einer kaputten Hose vielleicht ein cooles Designerstück, aus Holzresten könnten neue Spielsachen und aus Verpackungsmaterialien möglicherweise verrückte Tasche entstehen.
Verein Fratz Graz
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